Gefühle und Job - passt das zusammen?
In vielen Unternehmen sind Gefühle im Arbeitsalltag, zumindest wenn Sie negativer Natur sind, nicht gerne gesehen. Denn sie stören den Arbeitsablauf und verhindern objektive Entscheidungen. Außerdem wissen viele Kollegen und Vorgesetzte nicht, wie sie damit umgehen sollen. Ein Wutausbruch eines Mitarbeiters kann dessen Autorität herabsetzen und führt im schlimmsten Fall zu einer Kündigung.
Doch leider lassen sich Gefühle nicht einfach ausschalten. So gerne wir das manchmal hätten. Denn wir Menschen können die Sachebene nie von der Gefühlsebene trennen. Kurz gesagt: Wir haben immer ein Gefühl und das ist auch gut so.
Denn wer hat nicht gerne einen gut gelaunten Kollegen um sich?
In manchen Branchen, wie dem Gesundheits- und Sozialwesen oder bei Kreativberufen sind Gefühle tendenziell erlaubt, wir erwaten z.B. bei einem Arztbesuch das Mitgefühl und es hilft uns wieder gesund zu werden.
Welche Macht unsere Gefühle im Berufsleben haben, belegen Studien. Man geht davon aus, dass 80% der Entscheidungen "aus dem Bauch heraus" getroffen werden. Besonders deutlich wird dies bei Neueinstellungen und Beförderungen. Wie ist das bei Ihnen?
Wenn wir also versuchen, unsere Gefühle dauerhaft zu unterdrücken, dann werden wir dies nicht schaffen. Wir werden irgendwann "platzen". Von gesundheitlichen Folgen ganz zu schweigen.
Wichtig zu wissen ist aber: Wir sind unseren Gefühlen nicht hilflos ausgesetzt. Wenn sie uns bewusst sind, können wir sie steuern. Wenn wir verstehen, warum wir bei manchen Menschen oder Situationen reagieren wie wir reagieren, können wir das ändern.
Die schlechte Laune ist ein gutes Beispiel. Denn dieses Gefühl ist oft störend, beeinträchtigt uns und steckt sogar Menschen in unserem Umfeld an. Gleichzeitig ist es aber unspeziefisch, denn wir denken selten darüber nach, was genau der Grund für unser Gefühl ist und sind somit darin gefangen.
Die Frage, ob Gefühle und Job zusammenpassen kann also nicht gestellt werden, denn diese zwei sind unumgänglich miteinander verbunden.
Viel wichtiger ist die Frage: Wie gehe ich im Berufsalltag mit meinen und den Gefühlen meiner Kollegen und Mitarbeiter um und wie nutze ich sie? - Eine lohnenswerte Investition.